Am 21. Februar 2022 hielt eine unserer OMAS bei unserer Demonstration gegen verschwörungsgläubige „SpaziergängerInnen“ eine Rede, die wir hier dokumentieren wollen:
„Wir OMAS-GEGEN-RECHTS-BERLIN stehen seit einigen Wochen in Steglitz und Tegel gemeinsam mit anderen Bürgerinnen und Bürgern dem Protest von „SpaziergängerInnen“ gegenüber, der vorgibt, den richtigen Weg aus der Pandemie zu kennen.
Dabei fällt uns auf: Wissenschaftlerinnen, die sich mit dem Thema Corona beschäftigen, verweisen zwar auf ihre Erkenntnisse und Studien, betonen aber, dass ihre Aussagen nie endgültig sein können und bei neuen Erkenntnissen andere Schlussfolgerungen gezogen werden müssen.
Viele der Protestierenden vermitteln den Eindruck, dass es unabänderliche Erkenntnisse gibt und dass sie im Besitz der Wahrheit sind.
Das würde uns nicht weiter stören, aber: Diese Haltung verhindert eine gleichberechtigte Diskussion über das Thema Corona, ja, es verhindert eine Diskussion überhaupt.
Grundlage unseres Verständnisses von Zusammenleben ist es, dass Menschen füreinander eintreten und Verantwortung übernehmen. Wie dies im einzelnen geregelt wird, dazu gibt es demokratische Verfahren.
Jeder und jede von uns ist auf diese Solidargemeinschaft angewiesen und wird es auch in Zukunft sein.
Ein Freiheitsbegriff, der nur die eigenen Belange sieht, passt nicht dazu!
Auch wir sind nicht mit allen politischen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und auch sonst einverstanden.
Auch wir wünschen uns oft eine bessere Kommunikation und andere politische Schwerpunkte. Und gehen dazu in den demokratischen Austausch.
Wir wissen, dass diese Proteste hier von Rechten und rechtsradikalen Kräften genutzt werden, auch wenn die Teilnehmenden es nicht wissen oder nicht wahrhaben wollen.
Damit geht eine Ablehnung der Demokratie bis hin zur Delegitimierung der frei gewählten demokratischen Organe einher. Damit wird Gewalt gegen Andersdenkende als legitim dargestellt.
Wir warnen davor, sich von ihnen vereinnahmen zu lassen!“